Wie werden unsere Zähne im Jahr 2045 aussehen?

Um ein unauffälligeres Aussehen für Kunden der gehobenen Klasse zu erreichen, entwickeln viele gehobene Zahnkliniken immer dünnere Veneers, auch bekannt als "No-Prep"-Veneers, die direkt auf die Zähne gesetzt werden können, ohne sie abzuschleifen, und die oft individuell an den Patienten angepasst werden.
Dr. Sam Jethwa ist Präsident der British Academy of Cosmetic Dentistry (BACD) und Gründer der Luxuszahnklinik Bespoke Smile, die zwei Kliniken in London und Marlow, Kent, betreibt. Erst im vergangenen Monat hat Jethwa "Feather-Veneers" auf den Markt gebracht, sein neuestes ultradünnes Keramikdesign, das nur 0,3 mm dick ist. Im Moment ist dies noch mit einem hohen Preis verbunden; eine Neugestaltung des Lächelns durch Jethwa kann mehr als 20.000 Pfund (ca. 23.600 Euro) kosten.
Doch wenn sich diese Innovationen auf breiter Front durchsetzen, könnte dies bis 2050 das Ende offensichtlich falscher Zähne bedeuten, sind sich einige Zahnärzte einig. "Ich glaube, dass ein Teil der Menschen mit diesen Zähnen endet, weil sie es nicht besser wissen", sagt Jethwa. "Wenn sie gewusst hätten, dass man etwas anders machen kann, hätten sie sich nicht dafür entschieden. Sie denken einfach, dass das alles ist, was man tun kann. Es geht also darum, dass wir Dinge in die Welt setzen – Hollywood ist nicht der einzige Weg."
"Man sagt oft, dass Wettbewerb Innovation hervorbringt, und für die Branche als Ganzes wird er das auch. Ich glaube, dass es noch mehr Keramik und Geschäftsmodelle geben wird, die die Preise für No-Prep-Veneers senken", sagt Dr. Joyce Kahng, eine Zahnärztin aus Orange County mit über 500.000 Followern und 18,2 Millionen Likes auf TikTok.
Sie werden vielleicht leichter zugänglich, aber das bedeutet nicht, dass alle Veneers gut aussehen werden, fügt Kahng hinzu. "Ich denke, in den nächsten 25 Jahren wird es einen Ansturm von Leuten geben, die No-Prep-Veneers bei Patienten machen, die keine guten Kandidat:innen sind, so dass wir eine große Mischung von Ergebnissen sehen werden – sowohl gute, schlechte als auch wirklich schlechte", sagt Kahng. "Denken Sie daran, dass nicht das No-Prep-Veneer das Problem ist; es ist eine großartige Behandlungsoption. Ich hoffe, dass bis 2050 sowohl die Öffentlichkeit als auch die Ärzt:innen, die diese Dienstleistung anbieten, ihre Ergebnisse kalibriert haben werden, und dass für diejenigen, die nicht in Frage kommen, stattdessen möglicherweise Methoden wie Invisalign verwendet werden können."
Veneers und Zahnspangen zur Verbesserung der GesichtsstrukturEin weiterer Trend, über den kaum gesprochen wird, ist die Verwendung von Veneers, um den Effekt eines unteren Gesichtsliftings zu erzielen, das in den kommenden Jahrzehnten von entscheidender Bedeutung sein wird, so Kahng. "Man geht fast immer davon aus, dass Hauterschlaffung ein traditionelles Facelifting erfordert, aber in vielen Fällen ist die Ursache mitunter ein Strukturverlust der Zahnstütze. In meiner Praxis setzen wir Veneers ein, um den Biss wieder zu öffnen und die Art und Weise, wie die Zähne zusammenkommen, wieder ins Gleichgewicht zu bringen, was dem unteren Gesicht sofort wieder Struktur verleiht", sagt sie. In Zukunft werden zahnärztliche Eingriffe Teil von Behandlungsplänen sein, um in Kombi mit mit ästhetischen oder chirurgischen Eingriffen das Gesicht zu verjüngen.
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