Sprache auswählen

German

Down Icon

Land auswählen

Germany

Down Icon

Kanadisches Nationalgericht Poutine: Eine kulinarische Riesensauerei

Kanadisches Nationalgericht Poutine: Eine kulinarische Riesensauerei

Es gibt Gerichte, von denen alle behaupten, sie gerne zu essen. Pulpo gehört dazu, Trüffelpasta und seit einiger Zeit so ziemlich alles mit Matcha. Angeblich werden sie alle im angesagtesten Restaurant der Stadt verspeist oder gleich selbst aus dem Kochbuch des Sternekochs nachgekocht. Und dann gibt es Speisen, die tatsächlich ständig verzehrt werden. Zugeben möchte das natürlich niemand. Und wenn doch, dann bitte, so, dass alle sehen, wie heiß und fettig man essen kann und doch schlank bleibt – mit einem Post in den sozialen Netzwerken.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Etikettiert werden diese heimlichen Leibspeisen seit einiger Zeit mit dem Namen Comfort Food. Es ersetzt den Begriff Fast Food. Fast Food war Essen, bei dem mitschwang, man vernachlässige die eigene Gesundheit. Comfort Food dagegen klingt nach Selbstfürsorge und Entspannung. Dosenravioli, Currywurst oder Leberkäse mit Spiegelei zählen dazu. Toast Hawaii und Tütensuppe. Sie wärmen nicht nur den Magen, sondern vor allem unser Herz, indem sie uns an glückliche Tage unserer Kindheit erinnern. Meist sehen sie grauenhaft aus. Matschig. Labbrig.

Kein Wunder: Sie werden abends nach der Arbeit und vor dem Serienmarathon in die Pfanne geklatscht, zwischen zwei Meetings in die Mikrowelle geschoben oder frühmorgens nach einer langen Nacht in der Imbissbude um die Ecke geordert. Neben der Optik teilen sie die Zutaten: zu viel Zucker, zu viel Fett und zu viel Salz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In diese Kategorie passt das frankokanadische Nationalgericht Poutine ganz hervorragend. Der triefende Pommesbrei ist keine Liebe, zu der man stehen möchte. Optisch lässt sich Poutine am besten so zusammenfassen: Totalschaden! Von einer Riesensauerei, „maudite poutine“, soll auch der Wirt gesprochen haben, der 1957 in einer Gaststätte in Warwick die Bestellung aufgenommen hat. Ein Gast bestellte der Legende nach Pommes mit Quark. Ob sich die Geschichte wirklich in dem Ort nordöstlich von Montréal zugetragen hat, ist nicht eindeutig zu beantworten. Mit dem russischen Präsidenten hat die Poutine jedenfalls nichts zu tun.

Eine klassische Poutine besteht aus nur drei Zutaten: Kartoffeln, Bratensoße und Käse. Die Kartoffeln werden pommesartig verarbeitet, in längliche Teile geschnitten und gleich zweimal frittiert. So bleiben sie innen weich und außen schön kross. Für zwei Personen nimmt man 6 mittelgroße Kartoffeln. Der Käse kommt in Form von Cheese Curds hinzu. Die Cheddar-Bruchstücke haben eine knautschige Konsistenz, schmelzen über den heißen Pommes frites nicht komplett und quietschen beim Essen, als wären sie nicht von dieser Welt. 250 Gramm reichen aus. Nun kommt die Bratensoße, Gravy genannt, darüber. Man benötigt etwa 600 Milliliter selbst gemachte Rinderbrühe oder Gemüsefond, gewürzt mit Schalotten, Knoblauch und Worcestershiresauce. Angedickt wird die Gravy mit einer Mehlschwitze.

rnd

rnd

Ähnliche Nachrichten

Alle News
Animated ArrowAnimated ArrowAnimated Arrow