Prada-CEO verlässt das Unternehmen: Der Zeitpunkt ist kein Zufall

Gianfranco D'Attis gibt seine Position als CEO von Prada auf. Diese Entscheidung fällt angesichts der Schwierigkeiten der Marke und eines deutlichen Umsatzrückgangs.

Am 22. Juni 2025, kurz vor der Frühjahr/Sommer 2026-Show auf der Mailänder Modewoche, gab Prada bekannt, dass der derzeitige CEO der Marke, Gianfranco D'Attis , das italienische Modehaus Ende Juni verlassen werde. Andrea Guerra, CEO der Prada-Gruppe, werde die Leitung interimsweise übernehmen.

Prada-Boutique / Shutterstock

Gianfranco D'Attis übernahm im Januar 2023 die Leitung von Prada mit dem Ziel, das Image der Marke aufzufrischen und ihre Marktposition zu stärken. Zuvor hatte er unter anderem bei Dior Erfahrungen gesammelt. Leider fiel seine Amtszeit bei Prada mit einer Zeit großer Turbulenzen in der gesamten Luxusgüterbranche zusammen.

Obwohl Prada das Jahr 2023 mit einem Umsatzplus von 12 % beendete, verlangsamte sich das Entwicklungstempo rasch. Im Jahr 2024 wuchs die Marke nur noch um 4,2 %, und Anfang 2025 gab es einen leichten Rückgang von 0,2 %. Ist das der Hauptgrund für den Wechsel an der Spitze der Marke? In den Unternehmenskorridoren ist von „strategischen Differenzen“ als Hauptgrund für die Trennung die Rede.

Während Prada mit einem schwierigen Markt und anspruchsvollen Kunden zu kämpfen hat, erlebt die jüngere Schwestermarke Miu Miu eine Renaissance. Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz der Marke um 60 % und setzte damit den schwindelerregenden Erfolg des Vorjahres fort. Miu Miu mit seinem starken Stil und seiner gewagteren Ästhetik erwirtschaftet bereits ein Viertel des Konzernumsatzes.

Dieser Unterschied signalisiert deutlich, dass die gesamte Prada-Gruppe eine neue Strategie für ihre Hauptmarke benötigt. Andrea Guerra, CEO der Prada-Gruppe , der in der Vergangenheit auch mit LVMH verbunden war, wird vorübergehend dafür verantwortlich sein.

Die Veränderungen im Management von Prada sind Teil eines breiteren Trends zu Umstrukturierungen in den höchsten Führungsetagen globaler Luxusgiganten. Letzte Woche gab die Kering Group, zu der unter anderem Gucci gehört, bekannt, dass Luca de Meo , der derzeitige Chef von Renault , ihr neuer CEO wird und François-Henri Pinault ablöst.