Wir sehen uns bei Nomad, wo die Schönheit zu Hause ist
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Die lustigste Anekdote, die Nicolas Bellavance-Lecompte erzählt – nachdem er ideenreich das Band der neuesten Ausgabe von Nomad durchgeschnitten hat, die bis Sonntag, den 23. Februar in Sankt Moritz läuft –, hat mit dem Ort zu tun, an dem die 2017 gemeinsam mit Giorgio Pace gegründete Messe stattfindet (und deren wichtigster Medienpartner Door, das Interior-Magazin von Repubblica, ist).

Dabei handelt es sich um die ehemalige Klinik Gut, eine orthopädische Klinik in der Via Arona 34, in der sich jahrelang Anwohner und Urlauber zur Behandlung von Verletzungen (Verstauchungen, Knochenbrüchen) auf den Skipisten aufhielten. Die Klinik ist nun in größere Räumlichkeiten ein paar Kilometer entfernt umgezogen. Eine Geschichte, die besagt, dass sogar in den Tagen vor dem Aufbau, als zwischen Galeriebesitzern in Not und Arbeitern im Einsatz einige verletzte Touristen auf der Suche nach einem kompetenten Arzt Pakete und Kisten durchwühlten.

Die größte Kunst besteht jedoch darin, das Schöne auszuwählen: unter zeitgenössischen Kunstwerken, Designerstücken und hochwertigem Schmuck. Mit 45 Ausstellern, darunter alte Freunde von Nomad (David Gill London, Robilant+Voena, Negropontes, um nur einige zu nennen) und Neuankömmlingen (Todd Merrill New York und Craftica Warschau), mit einer starken Präsenz bedeutender Italiener (Lia Rumma, Monica De Cardenas, Nilufar Milano, Secci und Rossana Orlandi) und einem Pop-up-Restaurant wie a-Ma-Re Capri, entworfen von Giuliano Dell'Uva.

Abgesehen von allem, dem Charme der ausgewählten Drehorte und dem Mehrwert des Experimentierens, das den Film seit einigen Staffeln begleitet, reicht eine Zahl aus, um den Mehrwert von Nomad zu erklären: höchstens anderthalb Minuten. Dies ist die durchschnittliche Zeit, die ein Besucher Kunstgalerien und Ausstellern auf großen internationalen Messen und institutionellen Veranstaltungen (Art Basel oder Frieze, um nur zwei zu nennen) widmet. Bei Nomad hingegen ist es wie in der Gesellschaft einer großen kreativen Familie: Man trifft sich, man findet sich, man plaudert, man entdeckt, man kauft ohne Eile und ohne Stress. Hier dreht sich das Erlebnis wirklich um Beziehung und Teilnahme.


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repubblica