Seit mir eine Expertin das gesagt hat, stehen meine Parfums an diesem ungewöhnlichen Ort

Im Idealfall, so der Tipp der Expertin, gönnt man seinen Düften sogar einen kleinen separaten Kühlschrank – ähnlich wie bei hochwertigem Wein. Ein Extra-Luxus? Vielleicht. Aber einer, der sich lohnt. "Denn richtig gelagerte Parfums halten nicht nur länger, sie reifen manchmal sogar schöner: Die Duftkomposition kann an Tiefe gewinnen, spritzige Kopfnoten wie Zitrus oder Bergamotte bleiben frischer, statt sich nach wenigen Monaten zu verflüchtigen", erklärt Céline Barel. Außerdem merkt die Expertin an, dass dieser Reifeprozess bei hochwertigen Parfums von Anfang an eingeplant wird – damit sie nicht nur ganz am Anfang, sondern auch noch nach einigen Anwendungen bestens duften.
Ein Duft, der die perfekte Lagerung verdient: "Aurner" von AesopDer kreative Prozess bei der Entwicklung von "Aurner", ihrem neuesten Werk für Aesop, hat zweieinhalb Jahr angedauert. Die Parfümeurin, die zuvor bereits den Duftklassiker Tacit für die Marke kreierte, wollte mit "Aurner" ein florales Thema neu denken – abseits gängiger Pfade. Er sollte riechen wie "die leise Melancholie eines Gartens kurz vor einem Sommerregen", so Barel.
Anstatt auf übliche Blüten wie Rose oder Jasmin zurückzugreifen, entschied sich die Parfumeurin deshalb für eine ungewöhnliche Zutat: das Magnolienblatt. Es verleiht dem Duft eine faszinierende, subtile Frische – grün, wächsern, holzig –, die mit klassischen Vorstellungen von floralen Kompositionen bricht.
"Aurner" Eau de Parfum von Aesop
Mich persönlich begeistert der Duft sehr. Deshalb zog er zusammen mit dem Rest meiner Kollektion in den Kühlschrank um. Viel mehr als eine Tüte Milch, Ketchup, Sauerkraut lagerte hier bis dato eh nicht. Weil ich a) der ungeduldigste Koch der Welt bin, b) im Privatleben schrecklich unorganisiert bin und es vor 20 Uhr (Ladenschluss in Bayern) selten in den Supermarkt schafft und c) unter anderem aus Grund a) und b) einfach sehr, sehr gerne (und zu oft) auswärts essen gehe).
Erst vor ein paar Minute habe ich meinen Kühlschrank geöffnet, um eine Flasche Kefir (seit meine Kollegin Desireé Oostland hier darüber geschrieben hat, warum er so gesund ist, bin ich regelrecht süchtig danach) zu greifen und mich dabei ein bisschen gefühlt wie Carrie Bradshaw in Sex and the City, die ihre Küche nicht zum Kochen, sondern als Erweiterung für ihren begehbaren Kleiderschrank genutzt hat … Warum also sollte mein Kühlschrank nicht meine Parfum-Kollektion beherbergen, wenn er sonst ohnehin (fast) leer stehen würde?
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